Einstieg ins Deutsche mit ausgewählten Bibeltexten

Schon in früheren Jahrhunderten wurden die Evangelien als Sprachlehrtexte benutzt. So konnten die Sprachmeister sicher sein, dass ihre Schüler die fremdsprachigen Texte verstanden, denn mit den Texten war man ja schon muttersprachlich vertraut. Und den schnellsten und sichersten Zugang zur Fremdsprache liefert allemal die Muttersprache.

Denselben Kunstgriff haben manche Selbstlerner und besonders viele Polyglotte wie Heinrich Schliemann angewendet, um sich eine Fremdsprache zu erschließen. Schliemann verwendete mehrfach denselben Text von Fénelon, dessen Übersetzungen in verschiedenen Fremdsprachen vorlagen. Er kannte den Text also bestens, wenn er sich einer neuen Sprache zuwandte. Manche meiner Studenten berichten Ähnliches: „Ich hatte die deutsche Version von Astérix 15-20 mal gelesen, kannte den Text fast auswendig, und so fiel es mir leicht, mich anhand dieses Textes in die fremde Sprache hineinzudenken.“

Die Bibel bietet sich an, weil Übersetzungen in vielen Sprachen vorliegen und die Texte zudem in kurzen Versen gegliedert und beziffert sind. Es sind geeignete kurze Geschichten auszuwählen wie die vom barmherzigen Samariter – großartige, merkenswerte, inspirierende  Texte, die alle Menschen ansprechen. Wir verfolgen zwei Ziele: (1) vorhandene Sprachkenntnisse auszubauen, und (2) ein Stück christlich geprägter, abendländischer Kultur zu vermitteln. Dabei geht es ausdrücklich nicht ums Missionieren. Texte, die Glaubenslehren verkünden oder paulinische Theologie bieten, sind eher nicht geeignet.

Kennzeichen der Methode:

  • Bilingualer Ansatz;
  • Primat der Mündlichkeit;
  • die deutsche Schreibung wird gleichwohl mitgeübt;
  • hoher Sprachumsatz: dadurch wird Grammatik teilweise intuitiv erfasst;
  • Schwachstelle: mündliche Kommunikation / freies Sprechen muss extra geübt werden.

Alles Weitere siehe wikibiblia.de.

 

 

 

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