Tondokument: Eine Schülerin, am Ende der vierten Klasse, liest vor
Tondokument: Do you speak English?
Song Yesterday
A bell is no bell till you ring it
A song is no song till you sing it.
Ich habe mal Kinder aus einem Dorf im Münsterland am Ende ihrer Grundschulzeit bekannte, in der Schule mündlich und schriftlich durchgearbeitete Texte vorlesen lassen. Angeblich soll ja die Aussprache so viel leichter fallen, wenn man vier Jahre früher anfängt als vorher üblich. Denkste. Bei vielen (wie vielen?) klingt’s scheußlich. Oben nur ein abschreckendes Beispiel, wobei zugegebenermaßen das laute Lesen auch zu Aussprachefehlern verführt. Soviel ist jedenfalls richtig: Das Zutrauen zur fremden Sprache, und damit auch die Lust zur fremden Sprache, hängen entscheidend davon ab, dass sie uns sprechmotorisch nicht mehr widersteht; dass uns fremde Sätzchen locker und leicht über die Lippen kommen, ohne ständige Stolperei; dass es sich gut anhört. Dann kommt Freude auf, so wie uns beim Tennis zum ersten Mal der richtige Rückhandslice gelingt, aber dann nicht nur einmal, sondern regelmäßig. Das erst macht uns zu Herren der Sprache, wenn wir sie richtig hören und artikulieren, fast mühelos, wie unsere Muttersprache. Wie viele Kinder produzieren aber am Ende der Grundschule nur Stolpersätze? Lieder sind hervorragend geeignet, fremde Artikulationen geläufig zu machen. Darüberhinaus stärkt Singen nachgewiesenermaßen das Gemeinschaftsgefühl und stimuliert die Abwehrkräfte. „Ein Schulmeister muss singen können, sonst sehe ich ihn nicht an“ (Martin Luther; siehe Lust zum Lehren, Lust zum Lernen, Kap. 7: „Sprache und Musik“)